Dienstag, 06. August

Von Vilnius aus soll es heute in den Aukstaitija Nationalpark gehen. Vor der Abreise haben wir noch die Markthalle in der Nähe unserer Unterkunft besucht und für kleines Geld Lebensmittel für unsere Mittagspause und das heutige Abendessen besorgt. Dann sollte es bei bestem Fotowetter zum Turm der Oberen Burg gehen. Doch wir waren zu früh, der Weg wird erst um 10:00 Uhr geöffnet. So lange wollten wir nicht warten.

So sind wir also direkt zur A14 Richtung Utena gefahren. An der Abfahrt Moletai sind wir auf die P114 nach Kaltanenai abgebogen. Wir hatten viel Zeit und wollten die hügelige Landschaft an Seen vorbei und die noch wenig touristisch erschlossenen Dörfer genießen. Und das war auch ein guter Plan, wie sich schon schnell zeigte.

Als ersten Ort kamen wir nach Mundunai an dessen Ortsrand sich ein nettes kleines Motel mit schönen Holzhütten zum Mieten und einem sehr schönen Cafe / Restaurant befand. Dort konnten wir einen guten Cappuccino trinken.

Wenige Kilometer weiter gelangt man zum ebenfalls sehenswerten kleinen Ort Labanoras. Da reicht überall ein kurzer Stopp zum Ansehen und Fotografieren. Wir wären auch gerne in die Kirchen gegangen, sie waren aber leider abgeschlossen. Hier lief mir auch ganz ohne Scheu vor Menschen ein Storch vor die Linse. Laut Fachmann der Vogelstation in Vente sollen sich die Störche bereits seit Montag auf dem Flug nach Afrika befinden. Offensichtlich hatte man ihm und noch einigen anderen vergessen den genauen Flugplan mitzuteilen.

Als letzten Ort an der P114 erreichten wir Kaltanenai. Auch hier wieder eine für einen solch kleinen Ort große Kirche und auch wieder schöne Holzhäuser.

Kaltanenai liegt auch bereits am Beginn des Nationalparks. Um zu unserer Unterkunft Malecku Vila zu kommen mussten wir zuerst nach Tauragnai fahren. Von dem Ort aus hatte uns der Vermieter eine Wegbeschreibung geschickt. Und das war schon gut so, denn ohne hätten wir die Unterkunft wahrscheinlich auch mit Navi nicht gefunden. Der Weg war übelste Schotterpiste und wir hatte Angst um unseren Clio. Als wir dann auch einen Waldweg bergab befahren sollten, haben wir vermutet falsch gefahren zu sein, sind ein Stück zurück gefahren und haben einen Bauern befragt der bei der Kartoffelernte war. Aber wir waren richtig und sind das letzte Stück durch den Wald auch noch gefahren. Im südlichen Afrika ist man ja solche Straßenverhältnisse gewohnt, aber in Europa überkommen einen schon Zweifel wenn man auf solche Pisten geführt wird. Als wir jedoch am Ziel ankamen waren wir einfach nur begeistert. Hier ist unsere Hütte, unser Außensitzplatz und der Blick auf den See.

Es gibt auch einen kleinen Badestrand aus Sand. Die Vermieter wohnen in einem Nachbarhaus und haben uns gefragt ob sie uns ein Abendessen kochen sollen. Der Vermieter soll wohl ausgezeichnet kochen. Da lassen wir uns doch nicht zweimal bitten. Es soll etwas typisch litauisches geben. Wir sind gespannt. Ich hoffe ja auf Fisch, denn als wir kamen wurde der Räucherofen angeworfen. Alles Weitere erfahrt ihr morgen.

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