Montag, 12. August

Das Wetter war heute Morgen überraschend gut, zuerst bewölkt, dann wurde es sogar sonnig. Die Vorhersage hatte allerdings eine Regenwahrscheinlichkeit von 80% angegeben. Wir sind nach Kolga aufgebrochen und wollten uns das Herrenhaus der schwedischen Familie Stenbocks ansehen. Die besaßen früher 32 Herrenhäuser im Baltikum und sind dabei das in Kolga zu restaurieren. Das wird aber noch Jahre dauern und viele Millionen Euro verschlingen. Aber seht selbst.

Der Hauptgrund für uns nach Kolga zu fahren ist ein Weg auf Holzpfaden durch ein Hochmoor. Die Länge des Weges beträgt gut 5 Kilometer. Der Trailhead liegt südlich von Kolga an einem Parkplatz der Straße 85. Nach einem knappen Kilometer befindet sich ein Aussichtsturm von dem aus man einen schönen Blick über die Moorlandschaft hat. Wir waren ganz begeistert von diesem wunderschönen Weg. Tiere wie z.B. Vögel konnten wir allerdings nicht beobachten, dafür wird er wohl auch zu stark von Menschen begangen.

Um uns die Mücken vom Leibe zu halten, kam ordentlich No Bite zum Einsatz. Es hat geholfen, wahrscheinlich haben wir genügend gestunken.

Nach dem Moor folgte das Kontrastprogramm Meer. Von Kolga aus fuhren wir an die Küste nach Käsmu. Dort soll es das größte Findlingsfeld Estlands geben. Ein 14 km langer Wanderweg führt hindurch. Wir haben nur den Teil gewandert der an der Küste entlang führt. Die gewaltigsten Felsbrocken liegen jedoch weiter im Landesinnern. Der Küstenabschnitt bei Käsmu ist wunderschön. Zwischen den Felsbrocken schwimmen jede Menge Schwäne. So viele auf einer Stelle habe ich noch nie gesehen. Manche hatten auch Küken. Ein Schwan hat mich recht nahe an seine Küken heran gelassen. So etwas wäre in Deutschland nicht möglich gewesen ohne das der Schwan sich sofort auf mich gestürzt hätte.

Nach diesem tollen Naturerlebnis wollten wir das Herrenhaus der Familie von der Pahlen in Palmse besichtigen. Ihr erinnert euch vielleicht noch an das letzte Bild von gestern. Das zeigt das Hauptgebäude. Die ganze Anlage gehört heute einer Stiftung. Die Restaurierung ist weitestgehend erfolgt, aber es gibt immer noch einiges zu tun.

Der Eintritt beträgt 9,-€ pro Person, eine Ermäßigung für Rentner gibt es hier nicht. Schade, Friederike gab ihr Bestes um den Preis zu drücken. Der Eintrittspreis lohnt sich allerdings. Man kann in alle Räume die auch vollständig eingerichtet sind und auch sämtliche Außenanlagen besichtigen.  Den von der Pahlens gehörten in Estland Ländereien von einer Größe von 10800 ha. Das grenzt an Farmgrößen im südlichen Afrika. Dazu zählten natürlich auch Dörfer plus Menschen. Die folgenden Aufnahmen zeigen Innenräume und auch die Außenanlage.

Das folgende Bild zeigt den Weinkeller, der heute auch für Feierlichkeiten angemietet werden kann.

Die folgenden drei Bilder zeigen die Orangerie, die Brennerei (heute Hotel) und das Badehaus am See mit Pavillion.

Morgen werden wir nach Tallinn, der Hauptstadt Estland fahren. Das sind nur gut 100 Kilometer Fahrstrecke. Wir hoffen, nach einigen Besichtigungen unterwegs, am frühen Nachmittag an unserer Unterkunft dem Rija Old Town Hotel anzukommen.

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