Sonntag, 04. August

Auch aus einer der schönsten Städte muss man wieder abreisen. Heute war es so weit Kaunas tschöööh zu sagen und nach Vilnius weiter zu reisen. Wir hatten uns überlegt zuerst nach Birstonas, südlich von Kaunas zu fahren, dann sollte es weiter in das Museumsdorf bei Rumsiskes und als letzte Station vor Vilnius wollten wir Trakai besuchen. Bis Birstonas haben wir eine gute Stunde benötigt. Es ist ein historischer Bade- und Kurort, der während der Sovietzeit doch ziemlich herunter gekommen ist. Große Teile sind jetzt wieder sehr gut hergestellt, aber es gibt auch noch einiges zu tun. Der Ort liegt schön in einem Memelbogen. Wir haben einen kleinen Morgenspaziergang unternommen. Wenn man einen ganzen Tag Zeit hat um von Kaunas nach Vilnius zu fahren, ist Birstonas auf jeden Fall einen Abstecher wert.

Jetzt ging es auf direktem Weg nach Rumsiskes ins Freilichtmuseum. Dort sind alte litauische Gebäude aus ganz Litauen aufgebaut. Man kann dort wohl einige Stunden verbringen und auch lokale Spezialitäten probieren. So hatten wir uns das vorgestellt. Wenige hundert Meter vor dem Museum war jedoch ein riesiger Auflauf junger Menschen mit Rucksack, Schlafsack und allem was dazu gehört. Sämtliche Wiesen waren bereits zugeparkt und die Polizei im Großeinsatz. Wir vermuten ein großes Jugendhappening. Darauf hatten wir keinen Bock und sind sofort nach Trakai weiter gefahren. Im Nachhinein stellte sich das sogar als Glücksfall heraus. Wir sind so lange in Trakai geblieben das wir erst gegen 16:30 Uhr in unserem Guest House Florence angekommen sind.

In Trakai war die Hölle los. Große Menschenmengen strömten durch den Ort, die Einheimischen besserten ihr Einkommen auf indem sie ihre Höfe und Vorgärten als Parkplätze vermieteten und das Geschäft brummte. Trakai ist für Litauer eine ganz wichtige Stadt, denn im Mittelalter reichte das litauische Großreich bis zur Krim am Schwarzen Meer. Bei der Eroberung der Krim brachte der litauische König eine jüdische Sekte mit nach Trakai, die Karäer, eine ganz orthodoxe jüdische Richtung die den Talmund nicht anerkennt. Die hatten in Trakai auch ein eigenes Gebetshaus.

Natürlich gibt es in dem Ort auch sehr schöne alte Holzhäuser und auch die Inselburg, das Schloss der litauischen Könige. Wir haben eine Bootstour von 1/2 Stunde unternommen für 5,-€ pro Person. Das fanden wir ok, denn die Burg bekommt man als Ganzes nur vom Wasser auf ein Bild. Der Ort Trakai liegt wunderschön zwischen Seen eingebettet.

Für die Burg inklusive Museum muss man als Rentner 4,-€ pro Person bezahlen, jüngere zahlen das Doppelte. Es lohnt sich aber auf jeden Fall. Hier folgen jetzt zwei Innenaufnahmen. Ich habe ohne Blitz fotografiert, da gab es keine Probleme und bei ISO 400 bekommt man auch noch ein ordentliches Ergebnis.

Mittlerweile war es bereits nach 14:00 Uhr und wir hatten seit dem Frühstück weder etwas gegessen noch getrunken. Das wurde jetzt höchste Zeit. Schnell etwas eingekauft und bei der nächsten Möglichkeit, zufällig ein Friedhof, eine kleine Mittagspause eingelegt.

Dann ging die Fahrt weiter nach Vilnius. Nach einigen Problemen haben wir das B&B Florence gefunden, mussten allerdings jemanden anrufen der uns den Türcode verraten musste damit überhaupt die Haustür aufging. Die Dame sagte dann das meine angegebene Kreditkarte nicht funktioniert und daher kein Zimmer für uns da wäre. Dazu muss man wissen das mich booking.com vor ein paar Tagen angeschrieben und mir dieses Problem gemeldet hat. Ich habe darufhin meine Daten aktualisiert und von B&B Florence eine erneute Buchungsbestätigung erhalten. Für uns war damit die Sache geklärt. Wir konnten die Dame überzeugen uns den Code zu nennen, sodass wir unser Zimmer beziehen konnten. Jetzt kommt sie morgen persönlich kassieren, auch kein Problem.

Nun zum B&B Florence: Der Eingang ist im Hinterhof, also von der Straße aus nicht zu finden. Da wir die Adresse hatten, bin ich in den Hof gegangen und habe daher den Eingang gesehen. Hinter der Eingangstür, der unteren Etage und auch die Etagen 3-5 werden restauriert, was hier bedeutet, sie sind in einem so schlechten Zustand das eine deutsche Baubehörde jegliche Nutzung untersagen würde. Die erste Etage und die Zimmer sind aber in Ordnung. Die Lage ist klasse direkt an der Altstadt und darauf kam es uns bei der Wahl der Unterkunft an. Wir wollen alle Besichtigungen zu Fuß erledigen. Frühstück gibt es keins, allerdings eine gut sortierte Küche, sodass man sich alles selbst zubereiten kann.

Nach diesem Schreck sind wir in die Altstadt gegangen um etwas zu Abend zu essen. Wir haben ein nettes Restaurant gefunden indem traditionelle litauische Küche serviert wird. Friederike hat eine Pilzsuppe im Brottopf gegessen und ich Kartoffel-Zucchini-Puffer mit Räucherlachs und dem üblichen Sour Cream. Das hat ausgezeichnet geschmeckt.

Das folgende Bild zeigt die Philharmonie von Vilnius, ein Wahnsinnsgebäude.

Jetzt folgt noch mein Bild des Tages. Es stammt aus Trakai.

Kommentare: 1
  • #1

    Helga (Montag, 05 August 2019 16:42)

    ….die überfüllten Parkplätze scheinen fast ein Dauerproblem zu sein ;) Aber es gibt ja viel Sehenswertes, das entschädigt!!