Donnerstag, 15. August

Heute lag eine nicht so lange Fahrstrecke vor uns von Tallinn auf die Ostseeinsel Hiiuma. Ich hatte im Internet nachgesehen das die für uns günstigste Fähre, bei der wir noch Zeit für einige Besichtigungen haben, um 13:00 Uhr von Rohuküla gehen sollte. Da wir kein Ticket hatten hieß das, spätestens um 12:30 Uhr an der Fähre sein. Da wir wieder früh vom Hotel abgefahren sind, haben wir nicht den direkten Weg zur Fähre gewählt, sondern sind nach Keila gefahren und von dort über die 17 nach Haapsalu. Auf diesem Weg konnten wir einen Zwischenstopp beim Gutshof Vasalemma machen. Heute befindet sich eine Schule darin. Solche Nutzungen haben viele dieser Höfe vor dem Verfall gerettet. Wie ihr im folgenden Bild sehen könnt, macht Schule in diesem Gebäude sicherlich Spaß, und dann noch den riesigen Park als Schulhof.

Da es immer wieder heftige Schauer gab, haben wir uns auch nicht lange aufgehalten. Das Gebäude war ohnehin nur von außen zu besichtigen. Dann ging es weiter nach Haapsula. Für diese Stadt sollte man sich etwas Zeit mitbringen. Wir hatten etwas zu wenig davon, denn eine Fähre wartet nicht und die nächste wäre erst um 16:00 Uhr gefahren.

Haapsula war früher ein angesehener Badeort in dem auch der Zar verkehrte. Seit dem Krieg und in kommunistische Zeit war er ziemlich herunter gekommen. So langsam erholt er sich was man an vielen schön restaurierten großbürgerlichen Holzhäusern auch erkennen kann. Das Erste was einem in der Innenstadt ins Auge fällt ist allerdings die Ruine der Bischofsburg.

Nun folgen Bilder aus der Innenstadt. Das zweite Bild zeigt den Kursaal.

Der absolute Hammer ist jedoch der Bahnhof von Haapsula. Der Zar ließ für seine Badeurlaube extra eine Eisenbahnlinie von Tallinn nach Haapsula bauen. Das Bahnhofsgebäude ist schon riesig. Ich habe ess gar nicht auf ein Bild bekommen. Der Bahnsteig ist ncoh größer. Es handelte sich um den größten überdachten Bahnsteig zu dieser Zeit. Seht selbst!

Die Dimensionen kann man auf den Bildern nur schwer erfassen. Die Strecke ist jetzt still gelegt. Es stehen aber einige alte Lokomotiven und Waggons auf den Gleisen herum. Für Eisenbahnfreaks ebenfalls sehenswert.

Für uns ging es von da aus zur Fähre. Wir dachten Rohuküla sei ein Ort mit Fährhafen, aber wir standen dann ganz plötzlich direkt vor dem Terminal. Mit folgender Fähre sind wir nach Hiiumaa über gesetzt. Die Fahrt dauert 75 Minuten und kostet für 2 Erwachsene mit einem normalen PKW 16,80 €

In Heltermaa auf Hiiumaa angekommen befand sich bereits im nächsten Ort Suuremoisa der nächste Gutshof. Das Gebäude wurde von den Stenbocks gebaut und bis zur Enteignung gehörte er der Familie Ungern-Sternberg. Euch werden die Namen sicherlich bekannt vorkommen, denn denen gehörten einige dieser Güter. Ich habe auch bereits Fotos hier gezeigt. Dieser Gutshof wird ebenfalls als Schule genutzt sonst wäre er wahrscheinlich verfallen wie viele andere.

Bevor wir zu unserer Unterkunft dem Tiiupesa Guest House nach Värssu gefahren sind haben wir noch eine große Inselrundfahrt gemacht. Wir hatten ja noch den gesamten Nachmittag Zeit. Es folgen nun Bilder von einer Windmühle, in der Art gibt es einige auf der Insel, vom Leuchtturm von Kopu, der heute noch In Betrieb ist und der Kirche von Reigi. Diese Kirchewurde vom Baron von Ungern-Sternberg für seinen Sohn gebaut der Selbstmord begangen hatte. Er, sein Sohn und seine Frau liegen auch auf dem Friedhof neben der Kirche begraben. Wie man so erkennen kann macht Reichtum nicht immer glücklich.

Unsere Unterkunft ist ein uraltes Bauernhaus aber sehr nett gemacht. Es gibt allerdings nur ein Gemeinschaftsbad. Da wir aber die einzigen Gäste sind, macht uns das nichts aus. Wir haben mit Frühstück gebucht. Wir sind gespannt was uns da sufgetischt wird. Wir befürchten das es sehr traditionell sein wird und wir diese Mengen gar nicht essen können.

Ansonsten geht es morgen weiter zur Nachbarinsel Saaremaa.

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