Sonntag, 28. Juli

Zuerst etwas zu unserem Auto. Gestern haben wir noch ein Foto von der Fehlermeldung gemacht und es per Mail an Europcar nach Riga geschickt. Heute haben wir die Notfallnummer erfolglos angerufen. Da sich die Motorgeräusche völlig normal anhören und auch Kühlwasser und Öl genügend vorhanden ist, haben wir uns entschlossen eine große Tagestour von Ventspils aus zu machen. Wenn Europcar sich morgen nicht meldet, werden wir das Büro in 2 Tagen in Klapeida aufsuchen. Das ist dann zwar Litauen aber nicht unser Problem wie Europcar das geregelt bekommt.

Als Erstes wollten wir unbedingt ans Kap Kolka. Da wir Selbstversorger sind, mussten wir auf kein Frühstück warten und konnten früh aufbrechen. Um 8:30 Uhr waren wir bereits auf dem Parkplatz am Kap, noch vor dem Parkplatzpersonal. So konnten wir kostenfrei parken. Es hat uns sehr gut gefallen. Windumtost wie im Reiseführer beschrieben war es nicht. Es war ein warmer toller Sommermorgen, bereits etwa 20°C warm. Aber die umherliegenden Baumstämme geben immer gute Fotomotive ab.

Nach dem kleinen Strandspaziergang sind wir nach Talsi aufgebrochen. Unser Reiseführer hat diese Stadt als eine der schönsten in Lettland angepriesen. Das legte die Messlatte sehr hoch und ich muss sagen das es uns auch gut gefallen hat. Was uns ohnehin aufgefallen ist, ist das alle Städte sehr schön gepflegte Grünanlagen besitzen. Die alten Gebäude sind in großen Teilen ziemlich herunter gekommen, gibt den alten Ortskernen jedoch einen gewissen Flair. Wohnen möchte ich dort allerdings nicht, fotografieren immer wieder gerne. Auf dem Weg nach Talsi sahen wir wieder einige Störche. Zum Teil jagten sie Kleintiere direkt am Straßenrand.

Nachdem wir uns mit Lebensmittel eingedeckt haben, ja in Lettland haben Supermärkte auch sonntags geöffnet, sind wir weiter nach Kandava gefahren. Diese Kleinstadt soll ebenfalls über eine schöne Altstadt verfügen, und da wir ohnehin ins Abavetal wollten, lag der Ort quasi auf dem Weg. Die Gebäude ähneln denen in Talsi. Nur wegen der Altstadt würden wir dort nicht hinfahren, gefallen hat es uns dort schon.

In Kandava haben wir unsere Mittagspause gemacht und uns zusätzlich, mittlerweile sind die Temperaturen auf 30°C geklettert, ein Eis gegönnt. Direkt bei Kandaver beginnt das Abavas Naturschutzgebiet. Wir wollten die Stromschnellen besuchen. Vorab kamen wir noch durch Sabile, dem nördlichsten Weinort Europas. Wie wir feststellten hatten die vom 24. - 28. Juli Weinfest. Dazu schmücken die ihre Häuser und Straßen auf außergewöhnliche Art. Außerdem stellen die auch Cider her und da denken wir immer direkt an Savanna und das südliche Afrika. Natürlich sind da auch einige Flaschen bei uns im Auto gelandet. Wie er schmeckt, kann ich euch erst morgen berichten.

Etwa 2 Kilometer außerhalb von Sabile befinden sich die Abave rumbas = Stromschnellen. Da sollte man jedoch nicht zu viel erwarten. Man zahlt 1,20 € pro Person und kann mit dem Auto auf einen Parkplatz in der Nähe fahren. Die Letten nutzen die Stromschnellen auch gerne zum Erfrischen, entsprechend voll war es jetzt.

500 Meter weiter sah der Fluss dann so aus. Er eignet sich sehr gut für Kanutouren.

Lästige Pferdefliegen die ständig um einen herumschwirren und stechen verleiden uns wenigstens ein längeres Verbleiben an dem Ort.

Als nächstes wollten wir uns die Holzkirche in Usma ansehen und auch einen Blick auf den See werfen. Der ist aber auch gut besucht mit Badegästen und stechenden Pferdefliegen. Die Kirche ist jedoch ein Kleinod, der untere Teil sehr alt, Dachgeschoss und Fenster jedoch neu, aber sehr schön gemacht. Das zweite Bild zeigt die Kirchendecke.

Der Abschluss dieser Tagestour sollte wieder eine Kirche sein, die barocke Kirche von Ugale, wieder ein Kleinod und auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Menschen in der Kirche gehören zu einer finnischen Reisegruppe.

Nach dem Frühstück morgen werden wir Ventspils verlassen. Den genauen Tagesablauf werden wir heute Abend besprechen. Unser nächster Übernachtungsort wird Liepaja sein.

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